2. Tour de Gose
Die Anspannung stand den Teilnehmern vor Startbeginn ins Gesicht geschrieben. Sollte es wie im vergangenen Jahr zu einer hohen Ausfallquote kommen oder erreichen alle das gelobte Ziel?
Pünktlich 9.30 Uhr setzte sich das Hauptfeld am Florian Geyer Platz in Bewegung. Der Verein schickte seine Spezialisten Susi, Andreas, Matthias, Stefan, Nicole, Alex, Achim, Dirk S., Rayk, Steve, Kiki und Steffen in´s Rennen. Den anderen Mitglieder fehlte wohl die nötige körperliche Fitness, denn trotz teilweise vorhandener Willensbekundungen aus vergangenen Zeiten war der eine oder andere nicht startfähig. Manu lenkte das Begleitfahrzeug. Zahlreiche Vereinssympathisanten, nahmen das Angebot zum Mitradeln des Vereins an, so dass sich eine stattliche Anzahl an Radfahrwilligen fand.
Der Weg sollte dem vom vorigen Jahr ähneln, Dieskau wurde schnell angefahren, die Route dahin war aber auf Grund der Regenfälle der letzten Woche in einigen Teilen recht beschwerlich und anspruchsvoll. In Dieskau kurz gehalten, fuhren wir weiter nach Döllnitz. Dort wartete bereits Wirt Müller auf seine Gäste und schenkte die ersten, von uns langersehnten Gläser mit Gose aus. Im Anschluss sollten wir einen Einblick in die Tradition der Gose gewinnen, ein in der Kirche schön hergerichteter Raum war Ausstellungsort für zahlreiche Exponate aus der Geschichte der Gose.
Das meistgefürchtete Teilstück von Döllnitz nach Burgliebenau sollte seinen Schrecken verloren haben, denn auf Grund einer leicht veränderten Wegroute war es jedermann möglich, halbwegs trocken, sturzfrei und zeckenlos in Burgliebenau anzugelangen.
Burgliebenau zeigte sich gastfreundlich, denn trotz Volksfest wurde auf eine Erhebung von Eintrittsentgelt verzichtet. Wirtin „Moni“ schenkte dieses Mal an ungewohnter Stätte auf dem Dorf- und Festplatz aus.
Über den nächsten Etappenort sollte man sich besser ausschweigen, die Raßnitzer Sportlergaststätte sollte sich eigentlich verantwortlich zeichnen für die Befriedigung der Essenslüste der Bierabendler. Der sehnlich erwartete Wildgulasch roch und schmeckte etwas artfremd, so dass Diskussionen aufkamen ob das gute Tier erst im Topf oder bereits im Wald bei einer Feuersbrunst verbrannte. Da das Wahlessen 2 keine echte Alternative darstellte, die Erbsensuppe hatte die Konsistenz und Temperatur eines in der Sonne stehenden Griespuddings, entschlossen sich einige unter uns, den Weiterverzehr zu meiden.
Entlang der bekannten Route wurden wir des Öfteren zu kleineren Zwischenstopps gezwungen, Entkräftungserscheinungen auf Grund mangelhaften Materials machten die Runde, aber in Kleinliebenau sollten dann doch alle ankommen.
Nach wiederholter Entleerung der gefüllten Gose im wunderschönen Biergarten des Gasthauses zu Kleinliebenau machten wir uns auf den Weg nach Lützschena in das dortige Bürgerhaus. Im vorigen Jahr bekanntlich geschlossen, so durften wir dieses mal in den Räumlichkeiten wieder zum bierabendtypischen Brauchtum, dem Bierschnellaustrinken, übergehen. Auch hier sei eine Empfehlung ausgesprochen.
Kaum auf´s Rad geschwungen und das Ortsausgangsschild passiert, öffnete Petrus seine Schleusen und lies die Radfahrgemeinschaft im Regen stehen. Ein sich aufzeigender doppelter Regenbogen entschädigte für den Schauer, so dass das letzte Teilstück wieder frohen Mutes angegangen werden konnte.
In der Gosenschenke wurden wir bereits erwartet, pünktlich 19.30 Uhr trafen wir ein und erwarteten unsere erste richtige Mahlzeit. Das Rahmenprogramm war ebenfalls sehr ansehnlich, Miss Gose wurde gewählt, der Chef kredenzte uns einen Kräuter und der verbliebene Rest feierte den ganzen Abend die Bewältigung der Strapazen. So zeichnete sich der ehrwürdige Biergarten wiederholt als ein angemessener Abschluss dieses Events aus.
Da es einigen Radlern zu wohl ging, wurde man sich schnell eins darüber, in den kommenden Jahr den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen und den Kurs zu modifizieren.
Langweilig soll es schließlich nicht werden
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