Billiardbrunch am 15.04.2012
Das Aprilevent verschlug dieses Mal die Teilnehmer unseres Vereines nach Leipzig in den dortigen Billiardtreff.
Zielort ist Leipzigs Erich-Zeiger-Allee, dort findet man im Industriegebiet tagsüber die Location, nachts möglicherweise auch manch ungeliebten Zeitgenossen. Wir ließen uns vom Hinterhofambiente und der Tristesse nicht entmutigen und suchten schnurstracks das Gebäude des “Billiardtreffs” auf. Puhh, das Innere des Hauses hatte seine Glanzeiten wohl in den späten 20íger Jahren des abgelaufenen Jahrhunderts, einladend sieht anders aus. Nun ja, Billiard wird aber nicht im Treppenhaus gespielt sondern in der wohl einzig belebten Etage dieser Fabrikhütte.
Das Gegenteil erwartete uns im Billiardtreff, eine schön hergerichtete alte Industriehallenetage mit verbraucherfreundlichen Öffnungszeiten bis spät in die Nacht. Das Team servierte uns ein Brunch, welcher nicht nur günstig sondern auch überaus lecker und an Auswahl angemessen war. Getränke wurden schnell, für Manchen zu schnell ;-), geliefert und die Bedienung war nett und zuvorkommend.
So, nun zum Event:
Erstmals in der Geschichte des Bierabends sollte Billiard gespielt werden, ein recht eigenartiger Sport, wie der Verfasser des Artikels meint, doch insbesondere die Frauen unter uns sollten echte Freude haben am Kugelkegeln.
Die Faszination dieser Sportart auf die Frauenwelt wird wahrscheinlich dadurch begründet, dass der Umgang mit dem harten und langen “Stock” und den gut in der Hand liegenden Kugeln eine Assoziation mit anderen ähnlich geformten Objekten hervorruft. Wenn dazu noch der Blick der Frauenwelt auf die Nachbartische fällt, wo entweder der passionierte Supersnookerhardlinespieler gerade mit seinem Bügeleisen den Tisch in altbewährter Hausfrauenmanier plättet oder der Spieler aus den eigenen Reihen bei der lasziven und anmutenden Räkelei auf dem Hartholztisch wiederholt seinen überaus maskulinen, knackigen Arsch zur Schau stellt und somit der holden Damenwelt deren Fantasien zum Kochen bringt, ja dann kann man den tieferen Sinn dieser Sportart verstehen. Geiler Sport!
So, ein Teil von uns sind als absolute Novizen angereist, ein anderer fühlte sich schon seit längerer Zeit in der Hall of Fame der ruhmreichsten Kugelanstubser aufgenommen. Besonders die Kneipenzwillinge Ali und Hendrik O`Sullivan gingen anfangs voll ab beim munteren Spielchen, wollten die doch jeden Gegner in Grund und Plattenloch spielen. Gegen Vater und Sohn Schmidt ging die Taktik noch voll auf, doch an den exfamiliären Schönheiten Kristin und Manu aus dem Gartenweg bissen sich die Stockfans bisweilen die Zähne aus.
Vater und Sohn Schmidt, Teamname “Schmuddelgroup”, fehlte ein wenig die Lockerheit. Anfangs noch gedemütigt von den O´Sullivans nahmen sie sich großes vor und versuchten ihr Können beim Spiel gegen das Team Immervoll. Das Team Immervoll nahm Schmuddelgroup nicht recht ernst und katapultierte sich durch seine Lässigkeit schnell ins Hintertreffen. Schmuddelgroup erkannte seine Chance und ließ nach einer gefühlten Ewigkeit der Spielerei die Kugel vom Mitspieler versenken. So kam es und wurde der einzige Erfolg der beiden.
Am Kindertisch ging es rustikal zu, hier wurde von Begin an Tisch und Ball malträtiert, solange bis aus Kugeln Eier wurden. Schlussendlich merkte man hier aber deutlich an, dass der Sohn von Ali O´Sullivan seinem Vater die letzten Jahre nicht nur das Bier bei der allwöchentlichen Billiardstunde am heimischen Küchentisch ranschleppen musste, ne er muss wohl auch mitspielen dürfen. Jedenfalls zockte er die weiteren Mitspieler ab, gnadenlos und ohne jeglichen Humor, der Sohn vom einzig Versehrten aus dem Teilnehmerfeld wurde auf den 2. Platz degradiert, der Rest der Schar, Ben, Mia, Mats und Lara belegten die weiteren Plätze in amtlich nicht registrierter Folge.
So, weiter geht’s, das Team Sandradana schlug sich tapfer, aber wohl recht erfolglos, aber auch bei denen konnte eine gewisse Verliebtheit in diese Sportart festgestellt werden. Ähnliches galt vom anderen Frauenteam zu berichten. Team Schwarz-Weiß reiste an, um den anderen mitzuteilen, keine Ahnung zu haben von dem Spiel. Schlussendlich entwickelten auch die Frauen Freude am Umgang mit dem Utensil. Zudem kursierten Gerüchte, dass die beiden Teams wohl mehrheitlich mit der Überlegung beschäftigt waren, so einen großen Stab mit nach Hause zu nehmen. Der Autor kann nur mutmaßen, was sie damit wollen.
Gelegenheitsteam Franzirobbi fehlte die Ausgeglichenheit, einzig der Sieg gegen die heimlichen Favoriten vom Team Immervoll reichte zur Glanzstunde.
Team Immervoll, nun ja, mit viel Vorschusslorbeeren angetreten, konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Stark gehandicapt durch Außergefechtsetzung seines eigentlich unbesiegbaren linken Arms spielte Andreas die Partien souverän an, zerschlug mit gewaltigen Stößen das Kugeldreieck und flehte zum Himmel, dass wenigsten eine von den Dingern in ein Loch fällt. Sein Partner Rayk, im Übrigen der Namensgeber vom Team, hatte einen pechschwarzen Tag erwischt, durch seinen ständigen und überdimensionierten Hang zum bestimmten Tresengetränk wurden wohl sämtliche Windungen falsch gepolt. Der Beweis hierfür lag an der völlig falschen Einlochtechnik; Devise bei ihm, schwarze Kugel muss fallen, egal wo rein. Letztendes konnte die Konkurrenz sich glücklich schätzen, dass das Team Immervoll nicht im Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte war, denn ansonsten hätten die Buchmacher dieses fantastischen Turniers den Mitbewerbern um die Billiardkrone keinerlei Chancen eingeräumt.
Bleibt noch zu erwähnen, dass Kathrin und Franziska Schmidt als 2. Team der Familie um das Oberhaupt “Schmuddel” eine gute Rolle im Turnier spielten, sicher ist da noch Luft nach oben, aber jederzeit ein unbequemer und unberechenbarer Gegner, der an guten Tagen jeden Mitbewerber alt aussehen lassen könnte.
Also Freunde, hat uns allen Spaß gemacht, die Mischung aus Essen, Trinken und Kugelstoßen war überaus sinnvoll und wartet auf eine Wiederholung. Danke an das Organisationsteam Dana und Manu.
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